taste. Die Gläser und das Biest

Sektglas, Brandyglas, Shotglas, Cognac, Grappa, Weißwein, Rotwein, Weizen, Pils, Pint, Tulpe, Becher, Pokal, Stange, Schale, Schwenker, Flöte, Kelch, Rock, Cosmo, Highball, Collins, Zombie, Sling, Absinth, Cordial, Vodka … jede alkoholische Spezialität und jedes aufwändigere Mixgetränk hat sein eigenes Glas, so auch Whisky. Da gibt es den Tumbler, das Glencarin, Nosing-Glas und und und …

Aber welche Gläser gibt es denn nun so alles? Was ist Glas überhaupt? Wie sehen Whiskygläser aus und welche Vorteile bringen sie für das wichtigste am Whisky mit, den Geschmack?

Diese Fragen beantworte ich euch im obigen Video. Und das wichtigste bekommt ihr hier noch einmal zusammen gefasst:

Glas eine amorphe, also atomar ungeordnete, Substanz, die durch Schmelzen erzeugt wird.

Dabei werden mehrere Zutaten zusammengeworfen und bei etwa 1.600 Grad Celsius erhitzt bis sie schmelzen. Der Glasbläser bläst die dicke Flüssigkeit mit einem langen Rohr in Form und nach dem Abkühlen, haben wir Glas.

Das Nosing Glas

Die genaue Unterscheidung zwischen dem Glencairn und dem Nosing Glas ist nicht ganz eindeutig. Gemeinsam haben sie aber vor allem eines, die Tulpenform. Sie behält durch den großen Bauch des Glases möglichst lange den Geschmack des Whiskys und gibt ihn langsam ab. Durch die schmale Öffnung gelangt nur wenig Sauerstoff ins Glas und der Whisky fängt nicht so schnell an zu oxidieren und seinen Geschmack zu verändern. Der Glasbauch sollte aber auch nicht zu breit sein, sonst haben die Moleküle wieder zu viel Platz um sich auszubreiten. Ein nach außen gewölbte Glasrand sorgt dafür, das der Whisky breiter in den Mund läuft, dadurch soll aber auch der Geschmack im Mund schneller weg sein.

Das Glencairn

Kurzstielige Glencairn sind sehr robust, meistens Spülmaschinen-fest und liegen gut in der Hand. Allerdings erwärmt hier die Hand auch sehr schnell den Whisky. Das kann meiner Meinung nach von Vorteil sein, vor allem wenn man an kühlen Orten oder draußen Whisky verkostet und der einfach schweinekalt ist. Allerdings können von der Hand Störaromen aufsteigen, beispielsweise von Handcreme. In den Brennereien gibt es die auch oft als so ganz kleine Gläser, die finde ich dort unglaublich praktisch auf Touren zum Halten und natürlich ist der Aufwand für die Brennerei auch am geringsten damit. Außerdem hat man hier immer das Gefühl voll viel im Glas zu haben, am Ende sind es aber nur 1 oder 2 cl 😉 Langstielige Whiskygläser sind natürlich eleganter und für mich auch die bekanntesten Gläser.

Das Tuath

Das Tuath ist vor allem für den irischen Whiskey, also etwas mildere und leichtere Getränke entwickelt und ist nicht ganz so bauchig wie das Glencairn, sondern eher gerade. Der Vorteil ist, dass der Whisky direkt auf der Mitte der Zunge landet und damit zentral auftrifft und nicht gleich breit läuft. Auch verhindert der nicht nach außen gebogene Glasrand, dass die Aromen an der Nase vorbei schwappen, was ja bei eher leichten und feinen irischen Whiskies durchaus sinnvoll ist. Tuath ist altirisch und bedeutet Volk.

Der Tumbler

Das wohl bekannteste Glas ist der Tumbler, ein breites Glas ohne Bauch. Er ist perfekt um Whisky etwa on the Rocks oder als Cocktail zu trinken. Es gibt ihn in den verschiedensten Varianten, als klassisches gerades Glas wie man es aus den meisten Filmen kennt, als Diamant, rund oder auch als Rocking Glas. Natürlich gehen hier viele Aromen einfach vorbei und verflüchtigen sich, aber mir persönlich gefällt auch die Haptik eines Tumblers unglaublich und ich nehme den extrem gerne für Trinkwhiskys und an Abenden an denen ich keinen Geschmack ins Detail analysieren möchte. Das Rocking Glas ist ein kurioser Tumbler, der alle Vorteile davon mitbringt und außergewöhnlich aussieht – natürlich kann man jetzt überlegen dass die runde Form den Whisky ja quasi die ganze Zeit schwenkt und welche Vorteile das hat, aber ich denke das führt dann an dieser Stelle ein wenig zu weit.

Wichtig natürlich nebst der Form auch auf die Qualität zu achten, wie stabil, dünn oder dick ist das Glas, wie praktikabel ist es, kann ich es in den Geschirrspüler tun? Viele Gläser werden schnell blind oder bilden Risse, das schränkt die Optik eures Whisky ein und damit auch Geruch und Geschmack.

Noch tiefgreifendere Infos findet ihr auf tollen Seiten wie whiskyglas.org oder eyeforspirits.com die haben das super detailliert aus einander genommen.

IMG_3982

Hinterlasse einen Kommentar

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑